Zur Bewältigung und Koordinierung der Einsatzkräfte bei Katastrophenfällen und Großschadenslagen unterhält der Landkreis die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung. Das Personal stellen freiwillige Kräfte aus den Feuerwehren im ganzen Landkreis. Um direkt am Einsatzort arbeiten zu können, stehen ihr zwei Einsatzleitfahrzeuge mit umfangreicher technischer Ausstattung zur Verfügung.
Die Einführung des Digitalfunks in 2016 hätte einen kostspieligen Komplettumbau der Funkarbeitsplätze in den Fahrzeugen bedeutet. Aufgrund des Alters und eines Förderprogramms der Staatsregierung für Neubeschaffungen wurde dieser Umbau nicht als wirtschaftlich eingestuft und stattdessen eine Neubeschaffung eingeplant.
Nachdem bereits in 2017 das erste der beiden neuen Fahrzeuge in Dienst gestellt wurde, konnte am 12. Juli auch sein großer Bruder bei der Aufbaufirma abgeholt werden. Fast zwei Monate später fand im Gerätehaus der Feuerwehr Helmbrechts, wo das Fahrzeug stationiert ist, die offizielle Indienststellung im Rahmen einer kleinen Feier statt.
Offiziell deshalb, weil das Fahrzeug seit seiner Ankunft bereits vollumfänglich eingebunden ist und in diesen zurückliegenden zwei Monaten bereits sage und schreibe zehn Mal alarmiert wurde. Neben mehreren Einsätzen aufgrund der trockenen und heißen Witterung gab es auch einen Chemieunfall und einen Industriebrand. Dies belegt eindrucksvoll den Bedarf für dieses Fahrzeug.
Landrat Dr. Oliver Bär betonte in seinem Grußwort, dass man hier eigentlich nicht von einer Fahrzeugübergabe reden könne, da fast die gesamte Beschaffung, angefangen von der Planung bis hin zur Abholung durch die Mannschaft der Unterstützungsgruppe erledigt wurde. Für die beiden Fahrzeuge wurden in der Summe 1.176 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Einsatzleitwagen (ELW 2). Es hat eine zulässige Gesamtmasse von 8.600 Kg und eine stattliche Länge von 9,35 m. Das Mercedes-Benz Fahrgestell hat eine Motorleistung von 170 kW / 231 PS.
Im Aufbau befindet sich ein großer Besprechungsraum mit Tisch, Sitzbänken und Monitoren sowie ein abgetrennter Funkraum mit zwei Funkarbeitsplätzen. Der pneumatische Funkmast soll jederzeit eine gute Funkverbindung sicherstellen. Für Kommunikation, Recherche, Datenaufbereitung und Visualisierung stehen mehrere PCs und Laptops und mobiles Internet zur Verfügung. Mit einem DIN A3 Multifunktionsgerät ist das Drucken, Faxen, Kopieren und Scannen an der Einsatzstelle möglich. An der Fahrzeugaußenseite kann ein großer LCD-Bildschirm angebracht werden, um für Lagebesprechungen Einsatzdaten darzustellen. Die LED-Umfeldbeleuchtung macht das Arbeiten in der Nacht zum Tag. Eine Markise schützt im Außenbereich vor Sonne, Regen und Schnee. Mit der digitalen Wetterstation können aktuelle Wetterdaten ermittelt werden, beispielsweise um bei Bränden oder Gasaustritten die mögliche Ausbreitung abzuschätzen. Betrieben wird die ganze Technik über ein entnehmbares Notstromaggregat mit 12 kVa.
Die Gesamtkosten für das Fahrzeug, den Ausbau und die Beladung belaufen sich auf 276.400 Euro. Der Freistaat fördert die Anschaffung mit einem Zuschuß in Höhe von 100.000 Euro.
Im Rahmen der Feierstunde wurde Marco Kolbinger stellvertretend für sein Team mit dem deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze geehrt. Er ist seit dem 01.06.2014 Kreisbrandmeister Katastrophenschutz und Leiter der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung und baute diese zu einer topmodernen und bestausgebildeten Truppe aus.