Herbstkommandantenversammlungen in den Inspektionsbereichen
Die diesjährigen Herbstkommandantenversammlungen der drei Inspektionsbereiche fanden im Rathaussaal in Döhlau, im Feuerwehrgerätehaus Helmbrechts und in Geroldsgrün im Saal der Firma Faber-Castell statt.
Im Landkreis Wunsiedel war im zweiten Quartal aufgrund eines technischen Defekts der Analogfunk flächendeckend ausgefallen. Somit war auch keine Alarmierung der Feuerwehren mehr möglich. Die Alarmierungsbekanntmachung schreibt für den Fall von Störungen des Behördenfunks Ersatzalarmierungsverfahren vor. Wie Markus Hannweber, Leiter der Integrierten Leitstelle, berichtete, hatte sich die Leitstelle daraufhin gemeinsam mit dem Landkreis Wunsiedel auf die Suche nach einer geeigneten Lösung gemacht und wurde fündig. Noch im ersten Halbjahr 2020 wird die redundante Alarmierung über die Smartphone-App der Firma Alamos eingeführt. Die Kosten in Höhe von rund 25.000 Euro jährlich trägt der Zweckverband. Diese Handyalarmierung ist nur als Ergänzung vorgesehen. Die vorrangige Alarmierung erfolgt weiterhin über Funkmeldeempfänger. Die Einführung der digitalen Alarmierung wird im Leitstellenbereich nicht vor Ende 2022 erwartet.
Hannweber schilderte weiter die angespannte Situation im Sommer während der Trockenperiode. Die Leitstelle war in der kritischen Zeit teilweise mit der doppelten Personalstärke besetzt. Zeitweise gingen innerhalb einer Stunde über 200 Notrufe zu Brandereignissen ein. Da oftmals mehrere Vegetationsbrände gleichzeitig loderten, mussten die Notrufdisponenten von den Anrufern abfragen, wieviele Rauchsäulen sie sehen, um unterscheiden zu können, ob es sich nur um bereits bekannte Brandstellen handelt, oder neue dazu gekommen sind.
Die Trockenheit war auch anderweitig Thema. Das Sachgebiet 301 des Landratsamts beschäftigt sich mit der Beschaffung von Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung. Diese soll auf Rollcontainern untergebracht und den Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden.
Auf die Bitte des Geroldsgrüner Bürgermeisters Helmut Oelschlegel hin versprach Landrat Dr. Oliver Bär das Förderprogramm für überörtlich bedeutsame Fahrzeuge des Landkreises auf den Prüfstand zu stellen.
Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms Hochwasser beschafft die Staatsregierung zahlreiche Gerätewagen-Hochwasser. Eines dieser Fahrzeuge soll voraussichtlich im kommenden Jahr bei der Feuerwehr Naila stationiert werden. Die Beladung besteht unter anderem aus 18 elektrischen Hochleistungspumpen, drei tragbaren Stromerzeugern, neun LED-Beleuchtungsmodulen und umfangreiches Schlauchmaterial. Verladen wird die Ausrüstung auf elf Rollcontainern, die per Ladebordwand verlastet werden können. Bereits in Planung ist die Beschaffung weiterer Fahrzeuge mit Beladung für Stromausfälle.
Die diesjährigen Herbstkommandantenversammlungen werden zum letzten Mal in dieser Form stattgefunden haben. Für das kommende Jahr hat sich der Kreisfeuerwehrverband für eine Neuausrichtung entschieden. Anstelle der Grußworte und Tätigkeitsberichte sollen verstärkt Information und Fortbildung der Führungskräfte treten und Fachreferenten Vorträge halten. Auch soll es künftig nur noch eine zentrale Herbstversammlung für alle Inspektionsbereiche geben.
Der Kommandant der Rehauer Wehr machte seinem Unmut über die nachwievor unzureichende Anzahl an Lehrgangsplätzen an den Feuerwehrschulen Luft. Der Landkreis bekommt in 2020 nur einen einzigen Lehrgangsplatz für Drehleitermaschinisten, bei sechs Drehleitern. Das bringe ihn in Glaubwürdigkeitsprobleme gegenüber seiner Mannschaft. Der Kreisbrandrat konnte jedoch berichten, dass die Aufstockung des Lehr- und Servicepersonals in vollem Gang ist. 33 zusätzliche Lehrstellen und 17 Servicestellen sind teilweise bereits ausgeschrieben und die finanziellen Mittel im aktuellen und kommenden Doppelhaushalt eingeplant.
Landrat Dr. Oliver Bär überreichte die Ehrungen für 25 und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige Dienstzeit wurde verliehen an Reiner Sachs und Bernd Wolfrum von der Feuerwehr Förbau, Uwe Voigt (Gattendorf), Jürgen Gürntke und Jürgen Schnabel (Regnitzlosau), Voker Erb (Töpen), André Friedrich (Oberweißenbach), Christian Harles (Mussen), Heiko Ende (Sauerhof), Markus Richtser (Helmbrechts) und Michael Schmidt (Meierhof).
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40-jährige Dienstzeit erhielten Stefan Tröger und Herbert Mergner (Draisendorf), Jürgen Zeeh (Nentschau), Dieter Strunz (Vierschau), Helmut Hoffmann und Wolfgang Bessert (Sparneck), Klaus Wild (Helmbrechts), Gerhard Max (Hildbrandsgrün), Manfred Seuß (Sauerhof), Hans-Jürgen Ströhlein (Schwarzenstein), Helmut Wolf und Alfred Fischer (Bruck) sowie von der Feuerwehr Meierhof Ulrich Hofmann, Dieter Schmidt, Klaus Weber und Berthold Jung.
An Kreisbrandmeister Michael Horn wurde das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen.
Eine besondere Ehrung wurde Matthias Hertel zuteil. Er wurde ausgezeichnet für seine langjährige Tätigkeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fohrenreuth.
In Firma Honeywell Fall Protection in Hof wurde als Partner der Feuerwehr ausgezeichnet. Für den Absturzsicherungslehrgang der Feuerwehren stellt die Firma ihren Ausbildungsturm und Ausrüstung kostenfrei zur Verfügung. Mit Udo Benkert von der Feuerwehr Feilitzsch ist zudem ein Mitarbeiter der Firma als Ausbilder tätig.