Töpens Bürgermeister Alexander Kätzel freute sich in seinem Grußwort darüber, dass in Töpen vor kurzem eine Kinderfeuerwehr zur Nachwuchssicherung gegründet wurde. Dafür werde auch das Jugendhaus genutzt, das sich direkt gegenüber des Feuerwehrhauses befindet und von der Gemeinde mit Fördermitteln des Freistaats gekauft und umgebaut wurde.
Kreisbrandmeister Marc Fischer stellte das Konzept für einen neuen Lehrgang zum Thema Technische Hilfeleistung vor. Der Themenkomplex der alternativen Antriebe wird aus der Modularen Truppausbildung ausgelagert, da die Informationen auch für Feuerwehrleute wichtig sind, die ihre Truppmannausbildung schon vor langer Zeit abgeschlossen haben. Auch sie können in Zukunft bei Unfällen konfrontiert werden mit E-Autos, mit Gas oder Wasserstoff betriebene Fahrzeugen. Hier sieht er sehr viele Mythen und hohen Aufklärungsbedarf.
Aber auch bei der klassischen Technischen Hilfeleistung bei Unfällen hat sich vieles gewandelt. Noch vor zwanzig Jahren waren die Feuerwehren aufgrund der hohen Zahl an schweren Verkehrsunfällen sehr geübt darin. Durch die Fortschritte in der Sicherheitstechnik kommt es heute nur noch sehr selten dazu, dass die Feuerwehr eine technische Rettung durchführen muss. Die Schattenseite dieser positiven Entwicklung ist jedoch, dass die praktische Erfahrung bei den Feuerwehren fehlt und daher nun verstärkt mit Ausbildung gegengesteuert werden muss.
Dafür soll ein Arbeitskreis gebildet werden, für den noch Mitstreiter gesucht werden. Insbesondere Personen mit entsprechenden Fachkenntnissen wären wünschenswert.
Die Anmeldung für alle Landkreis-Lehrgänge wird nun über das Portal Fire-Circle verwaltet, wie KBM Florian Oertel berichtete.
Volker Meixner vom Landratsamt gab einen Zwischenstand zur digitalen Alarmierung. Rund 85-90% der Pager seien mittlerweile ausgegeben. Bei den restlichen Feuerwehren warte man noch auf die Lieferung der Pager oder Sicherheitskarten. Die Sirenen sind erst in fünf Gemeinden des Landkreises umgestellt. Diese Arbeiten müssen von Fachfirmen durchgeführt werden, von denen es nur drei gibt.
Landrat Dr. Oliver Bär sprach in seinem Grußwort großen Dank an die Feuerwehrleute im Landkreis. Sie seien der Grund dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger sicher fühlen und stolz sein können auf ihre Feuerwehren. Alleine in Bayern gibt es rund 329.000 Feuerwehrleute, die in 2023 bei 300.000 Einsätzen rund 30 Millionen Einsatzstunden geleistet haben.
Der Tag der Sicherheit im Frühjahr war ein großer Erfolg und hat mehrere tausend Besucher nach Lichtenberg gelockt. Das war eine gute Werbung für sämtliche Hilfsorganisationen. Er soll zukünftig in einem Rythmus von drei Jahren abgehalten werden.
Kreisbrandrat Marco Kolbinger gab in seinem Bericht Informationen von der Landesverbandssitzung weiter. Das Maximalalter für den aktiven Feuerwehrdienst soll zukünftig an das gesetzliche Renteneintrittsalter gekoppelt werden.
Um im Falle eines länger anhaltenden Stromausfalls das Tetra-Funknetz aufrecht erhalten zu können, wurden vom Landratsamt mobile Stromerzeuger beschafft, die bei den Feuerwehren Lipperts, Ahornberg, Stammbach, Schwarzenbach am Wald, Bad Steben und Fassmannsreuth stationiert werden.
Die Preise für Feuerwehrfahrzeuge sind stark gestiegen. Eine Drehleiter schlägt mittlerweile mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. Die Fördersätze sollen deshalb um rund 30% angehoben werden. Gleichzeitig ist die Technik nicht mehr so langlebig. Moderne Fahrzeuge werden kaum noch 35 bis 40 Jahre zu betreiben sein. Es gibt daher Überlegungen, ob Sammelausschreibungen für Standardlöschfahrzeuge sinnvoll seien, um die Preise durch hohe Stückzahlen und Standardisierung niedrig halten zu können. Außerdem gebe es Bestrebungen, nicht nur Neubauten von Feuerwehrhäusern sondern auch Renovierungen zu bezuschussen. Dies kann in vielen Fällen die wirtschaftlichere und sinnvollere Variante sein.
Die Landkreisausbildung wird weiter ausgebaut. Im kommenden Jahr werden 69 Lehrgänge angeboten. Darunter auch neue Lehrgänge wie Wald- und Vegetationsbrände, Stressbewältigung nach belastenden Einsätzen, Aufbaulehrgang für Führungskräfte oder die bereits genannte THL-Ausbildung mit verschiedenen Modulen. Auch der Lehrgang Führungsassistenz wird wieder angeboten.
Die Hilfeleistungskontingente für den Zivil- und Katastrophenschutz sollen modularer und damit flexibler aufgestellt werden und damit zu Schnelleinsatzgruppen werden.
Jürgen Lindner stellte sich der Versammlung als neuer Fachbereichsleiter Sicherheitsangelegenheiten im Landratsamt vor.
Am 31.05.2025 wird in Berg der 18. Bezirksfeuerwehrtag in Oberfranken und das 150-jährige Jubiläum der Feuerwehr Berg stattfinden. Dabei wird auch der Bezirksleistungsmarsch ausgerichtet, bei dem 130 Marschgruppen auf einer 5,7 km langen Strecke an zwölf Stationen verschiedene Übungen absolvieren müssen. Eine rege Teilnahme durch Feuerwehren aus dem Landkreis wäre wünschenswert, um den Landkreis würdig zu vertreten.