Rettungshundetraining in der Atemschutzübungsanlage

Kronach/Münchberg (bu)

Es ist eng, es ist dunkel und es ist laut. Und es hat Spass gemacht: Das gemeinsame Training der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing aus Kronach mit der Freiwilligen Feuerwehr Münchberg in der dortigen Atemschutzübungsanlage des Kreisfeuerwehrverbandes Hof.

Für die Mensch-Hunde-Teams der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing war das Training in der Atemschutzübungsanlage Premiere. Mensch und Hund mussten durch die Gitterkäfige krabbeln, durch Röhren kriechen und über Klappen nach oben oder unten den Weg durch das Labyrinth fortsetzen. Und das alles in nahezu vollkommener Dunkelheit und bei einer zugeschaltenen Lärmkulisse. „Hier beweißt sich, ob sich Mensch und Hund aufeinander verlassen können“, so Conny Kellner von der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing, die das Training zusammen mit den beiden Kreisbrandmeistern Robert Bauer, Oliver Heinold  und Kommandant Jürgen Günther organisiert hat. Das derartige Trainingstage wichtig sind, hat der jüngste Einsatz der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt. „Spätestens im Ernstfall wird klar, ob die Teams wirklich gut trainiert und stressrestistent sind, betont Manfred Burdich, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing. Burdich weiter: „Wir sind froh und dankbar über die Gastfreundschaft der Münchberger Feuerwehr und die Möglichkeit, dort mit unseren Personenspürhunden und Human Remains Detection Dogs (Leichenspürhunde) trainieren zu können.“ 

Die beiden Junghunde von Marion Ruppert aus Weißenbrunn und Kathrin Kellner aus Stammbach waren völlig unbedarft und hatten viel Spaß bei der Sache. Beide Hunde sind sogar ein zweites Mal in völliger Dunkelheit und mit Geräuschen durch den Parcour. Aber auch für die „alten Hasen“ unter den Hunden, wie der Appenzeller Sennenhund von Simone Gerstmayer aus Kronach oder der Mischlingsrüde aus dem Tierschutz „Knut“ von Lucy Kind aus Rehau war das Training kein Thema: Die beiden Hunde folgten ihren Frauchen durch dick und dünn. Die Durchgänge durch die Anlage waren einmal hell, einmal dunkel und einmal laut. Andere Hunde wiederum waren anfänglich hektisch oder mussten aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes durch zwei Personen durch die Luken nach oben oder unten gehoben werden. Aber für eine tolle Belohnung und für „ihren“ Menschen machen die Hunde schließlich alles. Auch die weiteren 14 Teams bestanden die Übungsstrecke ohne Einschränkung.

Neben dem Training mit den tierischen Rettern aus Kronach gaben die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Münchberg einen Einblick über die Arbeit und die Ausstattung der Feuerwehr. Dass ein solcher Austausch wichtig und unabdingbar ist, da sind sich alle einig. Denn wer sich kennt und sich gegenseitig schätzt, wird auch im Ernstfall gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten können.

Die Atemschutzübungsanlage (auch Atemschutzstrecke genannt) des Kreisfeuerwehrverbandes Hof e.V. dient insbesondere der jährlich zu wiederholenden Belastungsübungen und der Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern. Im Vorraum sind meist eine Endlosleiter, ein Laufband und eine Hammerschlaganlage bzw. Oberarmergometer vorhanden, an denen unter Atemschutz die Anstrengung während eines Einsatzes simuliert wird. Ziel der Übung ist, die körperliche Leistungsfähigkeit und den Umgang mit dem Atemschutzgerät zu überprüfen. Es können auch Einsatzübungen in der Atemschutzübungsanlage durchgeführt werden. In den Anlagen können Rauch, Hitze, Lärm, Dunkelheit und Flackerlicht kontrolliert erzeugt werden, um verschiedene Szenarien darzustellen. Die Übung wird in einem verdunkelten und teilweise auch vernebelten Raum durchgeführt. Die Atemschutzgeräteträger müssen sich in einem Käfigsystem zurechtfinden und verschiedene Hindernisse, wie zum Beispiel Durchstiege, Röhren, Luken, Rutschen oder Treppen, bewältigen. Die Anlage in Münchberg wird von Wärmebild- oder Infrarotkameras überwacht, so dass die Sicherheit der Trainierenden jederzeit gewährleistet werden kann.

Manfred Burdich

Arbeitsgemeinschaft Mantrailing
Rettungshundestaffel & Therapiehundezentrum
c/o Manfred Burdich
Ziegelerden 55
D-96317 Kronach